Der Nutri-Score, gesunde Ernährung für Dummies?

von Dietzinger und Partner

Seit einigen Jahren versucht der europäische Gesetzgeber Maßnahmen zur Verringerung von Fettleibigkeit und Fehlernährung zu finden, die die breite Masse erreichen. Ein Lösungsansatz, der Nutri-Score, soll Lebensmittel als gut oder böse kennzeichnen. Man erhofft sich, dass der mündige Verbraucher dadurch angeregt wird, ungesunde Produkte nicht mehr zu konsumieren und sich somit gesünder zu ernähren.

Einzelne große Nahrungsmittelhersteller befürworten den Nutri-Score, vor allem jene, die gesunde Produkte produzieren. Die Hersteller von Genussmitteln wehren sich naturgemäß dagegen.

Ob ein Ampelsystem die Lösung des Problems ist, ist zu bezweifeln, denn es weiß wirklich schon jedes Kind, dass Cola, Chips und Schokolade ungesund sind und Obst und Gemüse oder ungesüßte Getränke als gesund gelten. Interessant ist der Nutri-Score einzig und allein für hoch verarbeitete Produkte, wenn es darum geht, beispielsweise verschiedene Schokoriegel oder Fertigpizzen zu vergleichen. Der Unterschied und somit gesundheitliche Aspekt ist jedoch innerhalb einer Produktgruppe eher als gering anzusehen. Die Ampel unterstützt keinesfalls eine ausgewogene, abwechslungsreiche Ernährung oder einen aktiven Lebensstil - was viel wichtiger für die Gesundheit des Menschen wäre, als das vermeintlich Richtige zu essen.

Da die Kennzeichnung von Lebensmitteln in Europa gesetzlich geregelt ist, war eine Genehmigung notwendig, die die zusätzliche Kennzeichnung erlaubt. In Deutschland ist dies seit November 2020 zulässig. Neben Deutschland wurde der Nutri-Score auch in Frankreich (bereits 2017), Belgien und der Schweiz eingeführt, andere Länder werden wohl folgen.

Dem Nutri-Score liegt eine etwas kompliziert erscheinende Berechnungsmatrix mit Bonus- und Maluspunkten zu Grunde, die man im Gegensatz zur derzeitigen verpflichtenden Nährwertangabe bei Lebensmitteln nach EU VO 1169/2011 nicht ohne Hilfsmittel nachvollziehen kann.

Wir helfen Ihnen gerne bei der Berechnung und unterstützen Sie auch bei der Rezepturentwicklung einzelner Produkte hin zu besser bewerteten Produkten.

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